DIE VERBRANNTEN DICHTER

Die Bücherverbrennung -
Portraits in Liedern, Lyrik, Prosa

Günter Gall:
Gesang, Rezitation, Lesung, Gitarre, Liedkomposition

"Dort, wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man später auch Menschen" (Heinrich  Heine)

 

guenter 0Die Bücherverbrennung

"Als das Regime befahl, Bücher mit schändlichem Wissen
Öffentlich zu verbrennen, und allenthalben
Ochsen gezwungen wurden, Karren mit Büchern
Zu den Scheiterhaufen zu ziehen, entdeckte
Ein verjagter Dichter, einer der besten, die Lister der
Verbrannten studierend, daß seine
Bücher vergessen waren. Er eilte zum Schreibtisch,
Zornbeflügelt, und schrieb einen Brief an die Machthaber.
Verbrennt mich! Schrieb er mit fliegender Feder, verbrennt mich!
Tut mir das nicht an! Laßt mich nicht übrig! Habe ich nicht
Immer die Wahrheit berichtet in meinen Büchern? Und jetzt
Werd ich von euch wie ein Lügner behandelt! Ich befehle euch:
Verbrennt mich!"

(Bertolt Brecht für Oskar Maria Graf)

 

Am 10.Mai 1933 ließ ein gewisser Herr Goebbels auf dem großen Platz neben der Staatsoper in Berlin symbolisch Bücher von 24 deutschen Schriftstellern auf einen Scheiterhaufen werfen. Es folgte ein Weggang der deutschen künstlerischen Avantgarde, der bis heute nachwirkt. Studenten in SA-Uniform führten seinen Befehl mit düster-feierlichem Pomp aus: "Gegen Dekadenz und moralischen Verfall - für Zucht und Sitte in Familie und Staat - ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Gläser und Erich Kästner". Letzterer war der einzige "Verbrannte Dichter", der dieser "Inszenierung" beiwohnte. In vielen großen Studentenstädten wiederholte sich das Spektakel. Stellvertretend stellt Gall   einige dieser Dichter/innen mit Liedern und Texten vor, u.a.: Erich Kästner, Walter Mehring, E.M. Remarque, Mascha Kaléko, Kurt Tucholsky, Bert Brecht, C.v. Ossietzky. Stellvertretend für die "entarteten Künstler" steht u.a. Felix Nußbaum, der 1904 in Osnabrück geborene und 1944 in Auschwitz ermordete jüdische Maler als Vertreter der "neuen Sachlichkeit". Auch Musiker & Komponisten wie u.a.v.m. Kurt Weill, Friedrich Hollaender oder Hanns Eisler mußten nach Amerika ins Exil.

 

 Ein Hörbeispiel: Rosen auf den Weg gestreut!

 

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